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Rhein Petroleum in Wissenschaft und Forschung
Die Aufsuchung von Rohstoffen beruht auch auf angewandter und Grundlagenforschung und deren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Vom aktuellen Stand der Wissenschaft, neuen technischen Aufsuchungsverfahren und den Daten von vielen hundert Bohrungen aus dem vergangenen Jahrhundert profitiert Rhein Petroleum in der täglichen Arbeit. Daher ist es dem Unternehmen wichtig, mit eigenen Daten und seiner Expertise den wissenschaftlichen Fortschritt zu fördern. Zu diesem Zweck unterstützt Rhein Petroleum Fachleute, Behörden, Universitäten, Studierende, Museen und Forschungseinrichtungen. Einige Beispiele:

Forschungsprojekt „Feinstratigraphie und Neotektonik fluviatiler Abfolgen im Quartär und Jungtertiär des Oberrheingrabens“
Unter der Leitung des Dezernats für Geologische Grundlagen im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) wurde im Herbst 2020 bis Frühjahr 2021 eine Lockergesteins-Kernbohrung im nördlichen Oberrheingraben bei Riedstadt-Goddelau abgeteuft. Rhein Petroleum hat das HLNUG bei der geologischen und bohrtechnischen Planung beraten und unterstützt. Darüber hinaus stellte Rhein Petroleum den Forschungspartnern, dem neben dem HLNUG auch das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, das Institut für Angewandte Geowissenschaften, Fachgebiet Ingenieurgeologie der Technischen Universität Darmstadt sowie das Bundesamt für Strahlenschutz angehören, interpretierte 3D-Seismikdaten aus dem Umfeld der Bohrung zur Verfügung.

Foto: Forschungsbohrung „FB Riedstadt-Erfelden“ des HLNUG
(Foto: C. Reinhold, 12. Nov. 2020)

Weitere Informationen zu diesem Projekt finden sie unter: www.hlnug.de

Forschungsprojekt „Lithostratigraphie und Petrographie des Oberrotliegend im nördlichen Oberrheingraben“
Sandsteine des Oberrotliegend im tiefen Untergrund des nördlichen Oberrheingraben sind potenzielle Ziele für die geothermische Strom- und Wärmeerzeugung. Im Hessischen Ried wurde im Jahr 2016 - leider erfolglos - eine Geothermiebohrung auf das Oberrotliegend abgeteuft. Bohrklein und Bohrlochmessungen dieser Bohrung ermöglichen zusammen mit weiteren, älteren Daten aus Kohlenwasserstoffaufsuchungsbohrungen eine detaillierte Neubearbeitung der Lithostratigraphie, Petrographie und Ablagerungsbedingungen des sedimentären Oberrotliegend und helfen damit, die geothermische Nutzung dieser Gesteine zu ermöglichen.

Foto: Bohrklein im Gesteinsdünnschliff
(Foto: E. Kiefer)

Ergebnisse dieser Arbeiten wurden auf nationalen Fachtagungen präsentiert und in mehreren Fachzeitschriften veröffentlicht (Kiefer, E. & Reinhold, C. (2020): Multi-method reservoir characterization in a sparse data exploration well: Example from the Northern Upper Rhine Graben. - Erdöl, Erdgas, Kohle, Jg. 136 (5): 27-31. DOI 10.19225/200504; Becker, A. & Reinhold, C. (zum Druck angenommen): Die Standenbühl-Formation in Bohrungen und Tagesaufschlüssen im östlichen Saar-Nahe-Becken. - Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N.F.).

Forschungsprojekt „Kisselwörth Diatrem (Vulkanschlot) und die verdeckten Maare im nördlichen Oberrhein“
Rhein Petroleum unterstützt und arbeitet aktiv mit an der Erforschung der Verbreitung und Ausbildung von vulkanogenen Diatrem- und Maarstrukturen im Untergrund des nördlichen Oberrheingrabens. Die vom Unternehmen in den Jahren 2011 und 2012 durchgeführte 3D-Seismik liefert hierfür neueste Daten und Erkenntnisse über die Verbreitung dieser Strukturen vulkanischen Ursprungs. Diese Daten tragen maßgeblich zum Erfolg eines seit 2013 laufenden Forschungsprojekts bei. Daran beteiligt sind: das Naturhistorische Museum Mainz (Projektleitung), das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, das Physikalisch Vulkanologische Labor am Institut für Geographie und Geologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das Institut für Geochemie im Geowissenschaftlichen Zentrum der Georg-August-Universität Göttingen und die Sektion Paläobotantik des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt.

Masterarbeit „Sedimentpetrographie und Ablagerungsbedingungen der Pechelbronn-Gruppe (Ober-Eozän bis Unter-Oligozän) und der Bodenheim-Formation (Unter-Oligozän) im nördlichen Oberrheingraben“
So lautet der Titel einer im Jahr 2014 verfassten Masterarbeit am Institut für Geowissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Rhein Petroleum hat die im Jahr 2014 verfasste Masterarbeit am Institut für Geowissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg initiiert und finanziert. Außerdem hat das Unternehmen auch Gesteinsproben aus den Bohrungen Stockstadt 2001 und Allmend 1 zur Verfügung gestellt und die Arbeit wissenschaftlich betreut.

Abb.: Aufsicht/Querschnitt durch den nördlichen Oberrheingraben mit grabenparallel ausgerichteten Halbgräben und vermuteten Sedimenttransportwegen zur Zeit des Unter-Oligozäns (Abb. aus Perner, 2014).

Ergebnisse dieser Arbeit flossen in eine wissenschaftliche Publikation ein (Reinhold, C., Schwarz, M., Bruss, D., Heesbeen, B., Perner, M. & Suana, M. (2016): The Northern Upper Rhine Graben – Re-dawn of a mature petroleum province? – Swiss Bull. Angew. Geol., Vol 21/2, 2016: 35-56).

Masterarbeit „Tonmineralogie der Gesteinsformationen des Tertiärs im nördlichen Oberrheingraben“
Diese im Jahr 2015 durchgeführte Masterarbeit am Institut für Angewandte Geowissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) erbrachte neue Erkenntnisse über die Tonmineralogie von Gesteinsformationen des Tertiärs im nördlichen Oberrheingraben.

Rhein Petroleum stellte hierfür Gesteinsproben aus dem Bereich der Hydrobien-Schichten sowie aus der Bodenheim-Formation der Bohrung Schwarzbach 1 bei Riedstadt-Goddelau für tonmineralogische Untersuchungen zur Verfügung. Darüber hinaus wurden geophysikalische Bohrlochmessungen aus dem Bereich der Hydrobien-Schichten der Bohrung Stockstadt 2001 und aus dem Bereich der Bodenheim-Formation und Pechelbronn-Gruppe der Bohrung Allmend 1 ausgewertet.

Die Ergebnisse wurden in einer Fachzeitschrift publiziert (Löschan, G., Emmerich, K., Reinhold, C. & Reinecker, J. (2017): Clay mineralogy of Tertiary formations in the northern Upper Rhine Graben – new insights from geothermal and hydrocarbon exploration. – Z. Dt. Ges. Geowiss. (German J. Geol.), 168 (2): 233-244.

Doktorarbeit „Paläoumwelt-Entwicklung, Grabenbildung und Entstehung von Kohlenwasserstoffen im Mittleren Tertiär des nördlichen Oberrheingrabens“ – Wie kam es zur Entstehung von Erdöl und Erdgas im Oberrheingraben?
Dies ist der Gegenstand einer dreijährigen Promotionsarbeit am Institut für Geowissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die Ihren Abschluss im Jahr 2018 hatte.

Rhein Petroleum hat die Arbeit initiiert, finanziert und Bohrungsinformationen und Gesteinsproben der Bohrungen Stockstadt 2001, Allmend 1, Schwarzbach 1 und Schwarzbach 1a zur Verfügung gestellt sowie die Arbeit wissenschaftlich im Rahmen einer Co-Betreuung intensiv begleitet.

Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Arbeit wurden auf nationalen und internationalen Fachtagungen präsentiert und in einer internationalen Fachzeitschrift veröffentlicht (Perner, M., Jäger, H., Reinhold, C., Bechstädt, T. & Stinnesbeck, W. (2018): Impact of rift dynamics on paleoenvironment conditions and hydrocarbon system development (northern Upper Rhine Graben, SW Germany). – Petroleum Geoscience, 24 (4): 425-439).

Forschungsprojekt „Neue Erkenntnisse zur Hydrogeologie und für die Grundwasserbewirtschaftung im Oberrheingraben“
Eine von Rhein Petroleum in den Jahren 2011/2012 gemessene, etwa 275 km² große 3D-Seismik nördlich von Karlsruhe ermöglicht einen detaillierten Einblick in den Aufbau der oberflächennahen, grundwasserführenden Lockergesteine. Die neuen Ergebnisse zur hydrogeologischen Stockwerksgliederung sowie zur Neotektonik ermöglichen eine fundamentale Anpassung der bestehenden hydrogeologischen Kartenwerke für eine effektivere Grundwasserbewirtschaftung.
Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Arbeit wurden auf nationalen Fachtagungen präsentiert.

Unterstützung der geologischen Landesaufnahme an den Geologischen Diensten der Bundesländer
Das Geologiedatengesetz verpflichtet Rhein Petroleum, über geologische Bohrberichte, geophysikalische Bohrlochmessungen sowie Messungen an Spül- und Kernproben der jeweils zuständigen geologischen Landesbehörde zu berichten sowie Materialproben aus dem Bohrloch (Spülproben, Bohrklein) zur Verfügung zu stellen. Diese Daten und Informationen dienen der geologischen Landesaufnahme, stehen einem breiten Fachpublikum zur Verfügung und bilden eine wertvolle Erkenntnisgrundlage für Behörden, Universitäten und Forschungseinrichtungen und nachfolgende Generationen.

Fachvorträge, geologische Fachexkursionen und Befahrungen von Bohr- und Förderplätzen für Studierende und Wissenschaftler
Rhein Petroleum bietet für interessierte Geowissenschaftler und Studentengruppen immer wieder Fachvorträge, ein- bis zweitägige Fachexkursionen zur Geologie des Oberrheingrabens sowie Befahrungen von firmeneigenen Bohr- und Förderplätzen an. Von unserem Angebot haben die Geologie- und Bergbau-Studiererenden des KIT Karlsruhe Institut für Technologie, die TU Darmstadt, die RWTH Aachen, die Ruhruniversität Bochum sowie die Gubkin-Universität für Erdöl und Erdgas Moskau Gebrauch gemacht.

Foto: Studentische Teilnehmer des SPE Student Chapters von der RWTH Aachen und Ruhruniversität Bochum auf dem Bohrplatz Hofwiese 1 (© Newsl. SPE German Section 3/2016).

Außerdem wurden Fachexkursionen für die Schweizerische Vereinigung von Energie-Geowissenschaftlern (SASEG), der Norwegischen Gesellschaft für Bohrlochmessungen NFES und der Deutschen Geologischen Gesellschaft-Geologische Vereinigung DGGV durchgeführt.