Erdölentstehung

Zeitreise durch Jahrmillionen
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Erdgeschichtliche Phasen (schematisch)

Organisches Material von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen, wie Plankton und Algen, bilden das Ausgangsmaterial für Erdöl. Nach ihrem Absterben sinken die Organismen in einem Meeresbecken zu Boden und werden feinverteilt in Sedimente eingelagert.

Im Laufe der Zeit wird die Sedimentschicht mit den darin befindlichen abgestorbenen Kleinstlebewesen eingeschlossen und verfestigt. Durch Überdeckung mit neuen, jüngeren Sedimentschichten gelangt das organische Material, das Kerogen, im Zuge der Absenkung in größere Tiefen. Unter dem Einfluss steigender Temperaturen und des Überlagerungsdruckes reift das Kerogen allmählich in geologischen Zeiträumen und setzt schließlich Kohlenwasserstoffe frei.

Ein Teil dieser Kohlenwasserstoffe wandert infolge steigenden Drucks aus den sogenannten Erdölmuttergesteinen – meist dichtgepackte, bituminöse Ton- oder Kalksteine – in durchlässige Trägergesteine aus (primäre und sekundäre Migration). Beim Eindringen in poröse Speichergesteine (z.B. Sandsteine), die von einer abdichtenden Gesteinsschicht (z. B. Tonstein, Salz) bedeckt sind, entsteht schließlich eine Erdöllagerstätte. Das Öl kann nicht weiter aufsteigen und sammelt sich in einer sogenannten Fallenstruktur. Oftmals liegt dieses Speichergestein nicht horizontal, sondern wurde durch Bewegungen der Erdkruste gefaltet, zerbrochen oder gekippt. Das nach oben wandernde Erdöl sammelt sich in diesen Fällen an den höchsten Stellen im Speichergestein dauerhaft zu einer Lagerstätte an.

Zum Entstehen einer Erdöllagerstätte bedarf es folglich des Zusammentreffens einer Reihe von biologischen und geologischen Faktoren, die zudem in einer bestimmten räumlichen und zeitlichen Relation zueinander stehen müssen.

Ablagerung von Mikroorganismen in einem Meeresbecken
Verfestigung von Sedimentschichten und Beginn der Umwandlung in Erdöl
Sammlung von Erdöl und Wasser in Fallenstrukturen