Pressemitteilung

vom 31.03.2015

Rhein Petroleum findet Öl im hessischen Ried

Heidelberg/Riedstadt – Ölfund im hessischen Ried: In Riedstadt-Goddelau ist die Firma Rhein Petroleum auf Erdöl gestoßen. Zum Abschluss der mehrwöchigen Probebohrung „Schwarzbach 1“ sind auf Anhieb mehrere Kubikmeter Öl gewonnen worden. Das entdeckte Öl befindet sich in einer Tiefe von rund 1.700 Metern in porösen Sandsteinen, in den so genannten Pechelbronner Schichten. Aus diesen Schichten wurden im benachbarten Stockstadt in der Zeit zwischen 1952 und 1994 mehr als acht Millionen Barrel Öl gefördert.

„Wir sind exakt an der Stelle fündig geworden, die wir aufgrund unserer Seismik-Kampagne als vielversprechend definiert hatten“, betont Dr. Michael Suana, Geschäftsführer der Rhein Petroleum GmbH (Heidelberg). Bis das erste Öl aus Hessen in der Raffinerie und damit beim Verbraucher landen könnte, wird es noch ein wenig dauern: Im Sommer muss zuerst über eine längere Ergiebigkeitsprüfung herausgefunden werden, wieviel Öl sich im Untergrund befindet, und ob sich eine mehrjährige Förderung lohnt. Was bereits heute gesagt werden kann: Das hessische Erdöl hat eine hervorragende Qualität und eignet sich daher hervorragend für die industrielle Weiterverarbeitung, etwa für pharmazeutische Produkte.

Am 31. Januar hat das Heidelberger Unternehmen mit der Probebohrung südlich von Goddelau begonnen. Zuerst haben die Spezialisten etwa 350 Meter senkrecht in die Tiefe gebohrt, ehe die Bohrung in westliche Richtung abgelenkt wurde, um das zuvor definierte Bohrziel zu erreichen. Rund 100 Meter pro Tag schritt die Bohrung voran, die teleskopartig mit mehreren ineinander gelegten Rohren aufgebaut ist, die jeweils mit hochdichtem Spezial-Zement abgedichtet wurden.

„Der Erdölfund in Riedstadt ist für Rhein Petroleum ein wichtiger Meilenstein und das Ergebnis einer vierjährigen Arbeit“, betont Dr. Suana. Das Unternehmen hat zwischen Oktober 2011 und März 2012 auf einer Fläche von rund 245 Quadratkilometern mit seismischen Messungen den Untergrund im hessischen Ried untersucht. Anhand der dadurch erhaltenen dreidimensionalen Karten mit erkennbaren Strukturen des Untergrunds haben Geologen unter anderem das nun fündige Bohrziel ausgemacht. Dr. Suana unterstreicht: „Mit diesem Fund wurde unser geologisches Modell in der Praxis bestätigt.“

Was sind nun die weiteren Schritte? Die Bohranlage wird weiter abgebaut und nach Ostern abtransportiert. In den darauf folgenden Monaten wird der Bohrplatz für die Ergiebigkeitsprüfung vorbereitet – unter anderem wird eine Pumpe in die Rohre eingebaut. Voraussichtlich im Juni kann dann der Fördertest beginnen. Im Zuge dessen werden über mehrere Monate die Förderraten gemessen, um daraus abzuleiten, ob sich eine Förderung wirtschaftlich lohnt.

Rhein Petroleum beschäftigt sich ausschließlich mit konventioneller Erdölförderung. Bei konventioneller Förderung handelt es sich um die Förderung von Erdöl, das sich in porösen und durchlässigen Gesteinen angesammelt hat. Es wird der natürliche Auftrieb des Öls genutzt und gegebenenfalls mit einer Pumpe unterstützt.

In den folgenden Monaten will das Unternehmen weitere Probebohrungen vorbereiten – insbesondere in Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der Wintershall wurden in den vergangenen Monaten auch im bayerischen Unterallgäu erfolgreich Probebohrungen vorgenommen.